Rückblick auf die Entwicklung der Realschule Eslohe

 

Die Amtsrealschule Eslohe hat früher als Rektoratschule mehreren Generationen von Schülerinnen und Schülern aus Eslohe und dem gesamten Amtsbezirk gedient. Ihre Anfänge gehen in die 70er Jahre des vorletzten Jahrhunderts zurück, als durch private Initiative dem Wunsche mehrerer Einwohner von Eslohe und Umgebung entsprochen wurde, ihren Kindern Ge­legenheit zum Unterricht in den Gymnasialfächern zu geben. Aus finanziellen und räumlichen Schwierigkeiten musste sie im Jahre 1888 geschlossen werden.

Im Jahre 1912 wurde eine private Rektoratschule mit drei Klassen eröffnet, und zwar als humanistisches Gymnasium; in späteren Jahren kamen die Klassen Unter- und Obertertia hinzu. An Lehrpersonen waren hauptamtlich nur der Schulleiter und nebenamtlich andere Lehrkräfte nur stundenweise tätig. Vorüber­gehend fand der Unterricht in den Räumen der bäuerlichen Werkschule und in einem Raum der Volksschule statt.

Von 1914 - 1923 verblieb die Schule nun in einem Privat­haus an der Hauptstraße, dem sog. „Schnettlerschen Haus“.

 

Da sich die Unterbringung dort als Notbehelf erwies, zog die Schule im Herbst 1923 in das Jugendheim, heute Pfarrheim Eslohe.

Die Schülerzahlen waren gering, sie bewegten sich zwischen 18 und 42. Von 1912 - 1930 waren insgesamt sieben Schulleiter an der Rektoratschule tätig. Dieser häufige Lehrerwechsel war bedingt durch die schlechte finanzielle Lage der Schule und die schlechte Besoldung der Lehrer.

Zu Ostern 1930 übernahm Rektor Todt die Leitung der Schule. Während seiner Amtszeit siedelte die Schule in das Vikariegebäude gegenüber des Kirchturms um.

Bislang wurde die Schule immer als Rektoratschule bezeichnet, doch ab dem 01. 04. 1940 wurde die Einrichtung einer öffentlichen Mittelschule gegründet. Die Klassen der alten Rektoratschule liefen aus.

Im Jahre 1941 musste Rektor Todt auf Druck nationalsozialistischer Politiker die Leitung der Schule aufgeben. Er wurde zum Kriegsdienst eingezogen und starb später an der Ostfront.

Die Leitung der Schule lag von 1941 bis 1945 in den Händen von Dr. Hosbach.

Anfang 1945 wurde die Schule infolge der Kriegswirren geschlossen, aber im Frühjahr 1946 wiedereröffnet, und zwar in dem langgestreckten Gebäude der Handwerkerschule. Die Leitung der Schule erhielt Rektor Thiel. Die Anzahl der Kinder belief sich im Schuljahr 1946/47 auf 90 Schülerinnen und Schüler.

Da das Gebäude der Handwerkerschule bald für die Unterbringung von Ostvertriebenen benötigt wurde, fand der Unterricht für die Mittelschüler teils in der Volksschule, teils in der alten Landwirtschaftsschule statt.

Diesem unhaltbaren Zustand wurde ein Ende gesetzt durch den Umzug aller Klassen in das frühere Wirtschaftsamt.

Die schnell anwachsenden Schülerzahlen machte bald einen Neubau erforderlich und durch die Initiative von Amtsdirektor Ernst konnte die Schule im Januar 1955 das neue Schulgebäude beziehen. Zu Ostern 1958 trat Rektor Thiel in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde am 01. November 1958 Direktor Kreutzkamp, der die Schule bis zum 31. Juli 1965 leitete.

Vom 01. 08. 1965 bis 31. 03. 1967 war Frau Direktorstellvertreterin Elisabeth Fürste mit der Leitung der Amtsrealschule Eslohe beauftragt.

Mit Wirkung vom 01. April 1967 stand die Schule nun unter der Leitung von Realschuldirektor Alexander Wünsche, der am 01. August 1970 der grundständigen Realschule eine Aufbaurealschule für den Kreis Meschede mit zwei Eingangsklassen angliedern konnte.

In seiner Amtszeit wurde die Realschule um einen Neubau erweitert. Die Schülerzahlen stiegen in den 70er Jahren jedoch so stark an, dass auch die erweiterte Schule schon bald zu klein war.

1984 übernahm Bernwart Remmert die Leitung der Realschule.  Nach seiner Pensionierung wurde die Schule von 1997 bis1998 kommissarisch von Konrektor Gerd Arens geführt.

Von 1998 bis 2014 lag die Leitung der Realschule Eslohe in den Händen von Rektor Herbert Schmidt. Während dieser Zeit wurden die Schülerinnen und Schüler in 18 Klassen von 31 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die höchste Schülerzahl lag in dieser Zeit bei 536 Schülerinnen und Schülern.

Seit Juli 2014 leitet Rektorin Katrin Schulte-Bärbig die Realschule Eslohe. Heute umfasst sie 520 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen, die von 32 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Die Unterrichtsentwicklung im Hinblick auf Individuelle Förderung in zunehmend heterogenen Lerngruppen, der Ausbau mit digitalen Medien und die Einrichtung eines Wahlpflichtfaches MINT sind nur Beispiele für die aktuellen Schulentwicklungsvorhaben der Realschule Eslohe.